Museumsinsel Schloss Gottorf

Auf einer kleinen Insel gelegen steht dort das imposante Schloss Gottorf, das in seiner mehr als 800-jährigen Geschichte auf viele Veränderungen zurückschauen kann. Häufige Besitzerwechsel und Kriege haben dazu geführt, dass das Gebäude um große Teile erweitert und ältere Bereiche saniert wurden. Heute erzählen die Ausstellungsstücke des Museums der Kunst und Kulturgeschichte auf fast 25.000 m² von den vielen Kriegen und Angriffen auf das Schloss und geben darüber hinaus Einblicke in das tägliche Leben der Menschen im Mittelalter und Barock. Barock: Der Barock oder das Barock ist eine Epoche in der Geschichte der Kunst und dauerte von ungefähr 1550 bis 1750.

Der barocke Stil ist sehr leicht zu erkennen: Barocke Kunst ist häufig bunt, oft übertrieben stark geschmückt, manchmal sogar so sehr, dass das Auge gar nicht mehr weiß, wo es eigentlich zuerst hinsehen soll. Der Rundgang wird von etlichen Kunstwerken begleitet, die immer wieder zeigen, wo man sich gerade auf dem Zeitstrahl des großen Anwesens eigentlich befindet. Neben den Gemälden veranschaulichen aber auch alte Waffen, antike Küchen und Kleiderschränke sowie viele andere Möbel, wie sich der Adel im Schloss häuslich eingerichtet hatte.

Das Anwesen auf der Insel hat aber weitaus mehr zu bieten. Es erzählt 120.000 Jahre Landesgeschichte. So sind auch Ausstellungsstücke aus der Steinzeit zu sehen, wie zum Beispiel Tontöpfe oder aus Holz geschnitzte Masken. Im obersten Stockwerk wird es dann richtig unheimlich. Dort befinden sich die Moorleichen aus dem Museum für Archäologie, die zum Teil in dem Anwesen ausgestellt wird. Die wie Puppen aus Leder wirkenden Leichen erzählen ihre ganz eigenen, traurigen Geschichten. Auch sonst befasst sich dieser Bereich des Museums mit dem Thema Tod, ihre Darstellung in Kunst und Geschichte. Die Moderne findet auch einen Platz in dem Schloss, um die Reise durch die Zeit abzuschließen. Von alt bis neu – im Schloss Gottorf ist alles mit dabei.

Wer noch mehr staunen möchte, kann sich gerne in den begehbaren Riesenglobus trauen. Dort kann die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet werden. 

In einem Nebengebäude auf der Insel befindet sich der Rest der Ausstellung des Museums für Archäologie. Vor allem das fast vollständige Nydamboot, welches 320 n. Chr. erbaut wurde und eine absolute Sensation darstellt, ist der ganze Stolz des Schlosses. Andere Ausstellungsstücke und Erklärtafeln erzählen die faszinierende Geschichte der Eisenzeit und führen bei einem Gang direkt um das Boot herum. Angeschlossen an die Museen kann bei gutem Wetter gerne der Skulpturenpark mit seinen 50 Figuren besucht werden. 

Den liebevoll restaurierten Barockgarten sollte sich aber wirklich niemand entgehen lassen, denn er zeigt noch einmal, wie imposant der Stil der Epoche eigentlich ist und welche Formen beliebt waren.